Im Sommerbad Pankow sind die Bagger angerollt: Die Sonnenterrassen, die seit mehr als zehn Jahren wegen Baufälligkeit gesperrt sind, werden in den kommenden Monaten komplett neu aufgebaut. „Wir investieren in die Attraktivität des beliebten Bades“, sagt der zuständige Regionalleiter Martin Krüger. Bis zum kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein; rund 1,5 Millionen Euro sind dafür vorgesehen.
Im Zuge des Neuaufbaus werden alle sechs Ebenen der Terrassen mit barrierefreien Zugängen versehen, sodass diese Bereiche erstmals auch mit Rollstühlen und Kinderwagen nutzbar sind. Auch die Umkleiden und Toiletten, die sich an die Stufenterrassen anschließen, sind so erreichbar. Um auch Blinden die Orientierung zu ermöglichen, werden Handläufe mit taktilen und visuellen Leitstreifen ausgestattet. Die sechs Ebenen der Terrassen werden mit gelben Betonplatten abgedeckt, wobei die Kanten der besseren Sichtbarkeit wegen in einem dunkleren Ton gestaltet werden. Die Wege erhalten graue Platten.
Die gesamten Stufenterrassen bieten Besucherinnen und Besuchern des Bades zusätzlich 2.800 Quadratmeter Liegefläche. Um ihnen auch die Möglichkeit zu bieten, sich im Schatten aufzuhalten, erhalten die Terrassen zwei Sonnensegel – 40 und 60 Quadratmeter groß. Das Sommerbad Pankow entstand von 1958 bis 1960 nach Plänen der Architekten Heinz Graffunder, Walter Hinkefuß und Joachim Streichhahn im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks. Die (Ost)berliner Bevölkerung beteiligte sich am Aufbau und leistete mehrere Zehntausend Stunden freiwillige Arbeit.
Die Terrassen stellten das Herz der Anlage dar; Nichtschwimmer-,Schwimmer- und Sprungbecken bildeten eine zusammenhängende Wasserfläche.
Im Jahr 2000 wurde das Bad umfassend saniert und eigene Becken für die verschiedene Nutzergruppen geschaffen. Seitdem verfügt das Bad
über eine große Rutsche und ein Attraktionsbecken. Für die Instandsetzung der Terrassen reichten die damals vorhandenen Mittel jedoch nicht.