BBB passen Strategie und Bäderportfolio an Finanzlage an

Die Daseinsvorsorge wird sichergestellt, doch auch die Investitionen der Berliner Bäder-Betriebe sind von den Einsparungen im Berliner Haushalt betroffen. Die Haushaltskürzungen wirken sich sowohl auf die laufenden Betriebskosten und Instandhaltung (Pressemitteilung vom 21.03.25) als auch auf die Investitionen in Sanierung und Neubau aus. Die BBB berücksichtigen diesen Umstand bei der strategischen Weiterentwicklung ihres Bäderportfolios.

Fokus auf Daseinsvorsorge und Hallenbäder

Mit Blick auf begrenzt zur Verfügung stehende Mittel erklärt Dr. Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der BBB: „Wir freuen uns, dass trotz der Kürzungen genügend investive Mittel bereitstehen, um die Bäderinfrastruktur  in den kommenden Jahren auf dem bestehenden Niveau stabil zu halten.“

Eine Ausweitung des Angebots und der Wasserfläche, wie in der bisherigen Strategie vorgesehen, ist derzeit jedoch nicht mehr finanzierbar. Dabei liegt der Fokus verstärkt auf den Hallenbädern als Kern der kommunalen Daseinsvorsorge. Vor diesem Hintergrund fallen einige bisher geplante Vorhaben und Sanierungsmaßnahmen weg, werden gekürzt oder verschoben, wie z.B. eine vollständige Erneuerung des Sommerbades Humboldthain einschließlich einem Einbau von Edelstahlbecken. 

Ausgewählte Vorhaben im Rahmen der aktuellen Vorhabenplanung / Investitionsstrategie: 

  • Das Kombibad Mariendorf sehen die BBB für die Versorgung im Berliner Süden als dringend notwendig an. Ein Sanierungskonzept liegt vor, die Ausschreibung soll 2025 starten, sobald die Finanzierung final geklärt ist.

  • Ein Funktionsbad am Kienberg soll den wachsenden Bedarf an Wasserfläche in der Region um Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg decken. Eine Ergänzung um ein Außenbecken wird aber geprüft.

  • Ein Funktionsbad in Pankow dient der besseren Versorgung von Schulen und Vereinen. Es ersetzt das bisher geplante, große Multifunktionsbad.

  • Der Neubau einer Schwimmsporthalle Spandau-Süd (SSH) ist aufgrund der bislang unterdurchschnittlichen Versorgung der Region sinnvoll und dient zudem als Wasserballstandort.

  • Die Sanierung des Paracelsus-Bades wird fortgesetzt, der Standort wird um ein Außenbecken erweitert.

  • Das Neubauvorhaben Holzmarktstraße, das bereits früher beschlossen wurde, läuft und wird wie geplant fortgesetzt.

Jedes neue Vorhaben (Bau / Sanierung) aus der strategischen Vorhabenplanung muss vor einer Umsetzung von den Gremien der BBB im Einzelfall erneut geprüft und beschlossen werden. Bereits laufende Vorhaben sollen grundsätzlich fortgesetzt werden.

Funktionale Bäder sichern Schwimmangebote für alle 

Die BBB setzen für eine Stabilisierung des Angebots an Wasserfläche künftig stärker auf Funktionsbäder, erklärt Marie Rupprecht, Vorständin Personal und Finanzen: „Wir wollen trotz der Sparvorgaben weiterhin in der ganzen Stadt Schwimmhallen bereitstellen. Dabei kann es sich z.T. um Fertig- oder Modulbauweisen handeln. Hier liegen Bauzeiten und Kosten deutlich niedriger als bei individuell geplanten Bädern. Die konkrete Ausstattung eines Funktionsbades richtet sich nach den Bedarfen am jeweiligen Standort.“ 

Familien- und freizeitorientierte Angebote stehen Badegästen weiterhin im Stadtbad Lankwitz zur Verfügung, nach Abschluss der Sanierungsarbeiten auch wieder im Stadtbad Schöneberg und im Wellenbad am Spreewaldplatz. Mit den genannten Anpassungen sollen künftig im Zeitraum bis 2030 knapp 370 Mio. Euro in Sanierungen und Neubauten fließen. Das sind rund 135 Mio. Euro weniger als nach der bisherigen Strategie für diesen Zeitraum vorgesehen war.