Auch im Sommer 2022 sind in zwei Berliner Sommerbädern wieder ehrenamtlich tätige Konfliktlotsen unterwegs. Nachfolgend finden Sie wichtige Informationen über das Projekt „Bleib cool am Pool“.
Seit wann gibt es „Bleib cool am Pool“?
Das Projekt gibt es seit 2011. Es ist eine Kooperation der Gesellschaft für Sport- und Jugendsozialarbeit (GSJ), der Polizei Berlin und der Berliner Bäder-Betriebe.
Warum wurde es ins Leben gerufen?
Anlass waren gewalttätige Vorfälle in Freibädern, denen die Projektinitiatorinnen und -initiatoren der GSJ die Idee entgegensetzten, dass Konfliktlotsen in diesen Bädern auf jugendliche Badegäste einwirken. So soll es gar nicht erst zu konfliktträchtigen Situationen kommen. Diese haben – das haben die jüngsten Vorfälle gezeigt – meist kleine Anlässe, wie zum Beispiel der Einsatz von Wasserpistolen. Die Konfliktlotsenteams wirken durch ihr ehrenamtliches Engagement als Vorbilder und können bei Bedarf auf Augenhöhe in Gespräche gehen.
Die Projektidee haben die Berliner Bäder-Betriebe sofort aufgegriffen und unterstützt, sodass das Projekt vor elf Jahren starten konnte.
In welchen Bädern werden die Konfliktlotsen eingesetzt?
Die Lotsen sind in der Saison 2022 in den Sommerbädern Neukölln und Pankow im Einsatz. Sie sind ehrenamtlich tätig.
Wie viele Konfliktlotsen gibt es?
In der Saison 2022 sind 26 Konfliktlotsen in den Bädern unterwegs, es sind aber nicht alle gleichzeitig im Einsatz.
Wie werden die Konfliktlotsen ausgewählt?
Die Konfliktlotsen sind bereits in den GSJ-Projekten KICK Kreuzberg, BEIspielhaft, SBK NaunynRitze, Neukölln- und Wild-Aktiv engagiert. Aus den Reihen dieser Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer werden die Lotsen rekrutiert. Die Projekte der GSJ richten sich an Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen und sind an sozialen Brennpunkten verortet. Die Angebote der GSJ wirken gewaltpräventiv und fördern die soziale Integration sowie ein gesundes Aufwachsen.
Wie werden die Konfliktlotsen ausgebildet?
Bevor die Lotsen eingesetzt werden, haben sie eine mehrwöchige Schulung durchlaufen, sie umfasst 15 Module. Diese Schulungen werden von der GSJ und der Polizei Berlin betreut. Dazu gehören nicht nur Konfliktprävention, Recht und Kenntnis der Haus- und Badeordnung, sondern auch Teambuilding-Elemente und Erste Hilfe.
Was sind die Aufgaben eines Lotsen?
Die Tätigkeit der Konfliktlotsinnen und -lotsen ist gewaltpräventiv, deeskalierend und integrativ. Sie gehen aktiv vor allem auf jugendliche Badegäste zu, um sie zu maßvollem Verhalten zu animieren, damit die Stimmung gegebenenfalls nicht umschlägt. Auch achten sie darauf, dass Jugendliche lernen, sich beim Badbesuch an Regeln zu halten, zum Beispiel den Müll richtig wegzuwerfen, andere Jugendliche nicht zu ärgern, ins Becken zu schubsen oder ähnliches, um so eventuellen Eskalationen vorzubeugen.
Welche Rolle spielen die Lotsen im Sicherheitskonzept der Sommerbäder?
Die Konfliktlotsinnen und -lotsen sind ein ergänzendes Angebot im Sicherheitskonzept der beiden Bäder. Sie wirken ausschließlich präventiv, um möglichen Konfliktsituationen entgegenzuwirken.
Grundlage des Sicherheitskonzepts der Bäder sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner Bäder-Betriebe, die das Hausrecht ausüben und hauptsächlich für die Wasseraufsicht an den Schwimmbecken verantwortlich sind. Wichtig für die Sicherheit aller Badegäste sind darüber hinaus die Fachkräfte für Sicherheitsdienstleistungen, die jederzeit ansprechbar sind und im Zweifel auch schnell eingreifen, wenn eine Situation auszuufern droht.
Darüber hinaus arbeiten die Berliner Bäder-Betriebe eng mit der Polizei Berlin zusammen.
Wie alt sind die Lotsen?
Die Lotsen sind zwischen 17 und 50 Jahren alt.
Das Projekt gibt es in welchem Zeitraum?
Die ehrenamtlich tätigen Lotsinnen und Lotsen sind in den Sommerferien im Einsatz, in der Regel freitags bis sonntags.