Sportsenatorin Iris Spranger hat heute zusammen mit zahlreichen Ehrengästen und den Vorständen der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) das Stadtbad Tiergarten feierlich wiedereröffnet. Nach gut vierjähriger Bauzeit präsentiert sich das beliebte Schwimmbad in der Seydlitzstraße 7, unweit des Hauptbahnhofs, von Grund auf saniert, technisch modernisiert und in einem neuen Ambiente.
„Ich bin begeistert über das Ergebnis dieser kundenorientierten Sanierung“, erklärte Senatorin Spranger. „Das Bad ist jetzt hell und freundlich und bietet für alle Berlinerinnen und Berliner ein abwechslungsreiches Angebot. Es ist ein großer Vorteil, dass wir mit dieser Investition ein großartiges Schwimmbad in zentraler Innenstadtlage dauerhaft sichern und attraktiver gestalten konnten. Ich bin überzeugt: Das neue Stadtbad Tiergarten wird ein echter Anziehungspunkt werden.“
Insgesamt 19,6 Millionen Euro sind in die Bauarbeiten geflossen; 7,2 Mil-lionen Euro davon stammen aus dem Förderprogramm der Bundesregierung nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KInvFG).
Das Gebäude ist nun rundum neu gedämmt und die Anlagentechnik ist auf dem neuesten Stand. Die drei Becken haben jetzt jeweils eigene Wasserkreisläufe und können nun u. a. mit unterschiedlichen Wassertemperauren betrieben werden – das ist wichtig, z. B. für Kinder.
Das Sprungbecken erhielt als zusätzliche Attraktion eine Kletterwand – die einzige in einem Berliner Hallenbad. Die Schwimmhalle hat eine großzügige und leicht geschwungene Fensterfront erhalten und es ist mehr Platz für Liegestühle zum Ausruhen und Entspannen.
„Wir haben für den Bezirk eine hochattraktive Sport- und Freizeitanlage zurückerhalten“, sagte Mittes Sportstadtrat Benjamin Fritz. „Das Stadtbad Tiergarten ist nicht nur wichtiger Standort für das obligatorische Schulschwimmen und für das Training unserer Vereine. Es ist vor allem für alle Freizeitsportlerinnen und -sportler und für die Familien ein lang vermisster Ort für Freizeit, Sport und Erholung.“ Vor der Sanierung haben im Mittel rund 180.000 Menschen jährlich das Stadtbad Tiergarten besucht.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Berlinerinnen und Berlinern jetzt dieses schöne Bad wieder zur Verfügung stellen können“, erläuterte der BBB-Vorstandsvorsitzende Dr. Johannes Kleinsorg. „Bisher haben wir in der Unternehmensgeschichte der Berliner Bäder-Betriebe noch nie so viel Geld an einem Standort investieren können wie hier. Ich danke allen, die uns unterstützt haben in Senat, Abgeordnetenhaus und Bezirk.“
Das Bad ist jetzt barrierefrei, hat zusätzliche Umkleiden und sanitäre Einrichtungen erhalten für mobilitätseingeschränkte Personen. Es verfügt über taktile Elemente für Sehbehinderte. Die Umkleiden sind geschlechtsneutral gestaltet. Für Schulen und Vereine gibt es Sammelumkleiden. Nach wie vor geplant ist die Erweiterung des Angebots des Stadtbades Tiergarten durch den Bau eines Außenbeckens.
Für die Gestaltung des sanierten Stadtbads Tiergarten zeichnete das Büro Studio Gollwitzer Architekten verantwortlich. Markant ist nicht nur die Verwendung der Farbe Rot im Inneren, sondern vor allem die Hallendecke mit leicht geschwungenen Wellen, die aus Akustikelementen bestehen – sieht gut aus und schluckt viel Schall.
Die Sanierung des Stadtbades Tiergarten zahlt sich auch beim Energieverbrauch und bei den Kosten aus: Künftig wird das Bad rund 30 Prozent weniger Energie benötigen und sein Betrieb wird ca.16 Tonnen pro Jahr weniger klimaschädliches CO2 verursachen.
Das Stadtbad Tiergarten war bereits im Rahmen eines Probebetriebs seit November 2023 für Vereine nutzbar. Ab dem morgigen Dienstag steht das Bad nun allen Gästen offen. Am kommenden Sonnabend, 27. Januar 2024 von 12:30 bis 16:30 Uhr wird die Eröffnung zusätzlich mit einer Pool-Party gefeiert.
Die als Ausgleich für das geschlossene Stadtbad Tiergarten errichtete Traglufthalle im Kombibad Seestraße in Wedding bleibt trotz der heutigen Eröffnung weiterhin in Betrieb.
Eckdaten:
Bauzeit: September 2019 bis Dezember 2023
Kosten: 19,6 Millionen Euro, davon 7,2 Millionen Euro Fördergelder nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz
Planung: Studio Gollwitzer Architekten
Ausstattung:
- Mehrzweckbecken zum Schwimmen mit 50 Meter Länge. Das Becken kann in der Mitte auf der ganzen oder halben Beckenbreite durch mobile Wände geteilt werden, sodass 25-Meter-Bahnen entstehen
- Sprungbecken mit 1- und 3-Meter-Sprunggelegenheit und Kletterwand
- Lehrschwimm- und Planschbecken
- Alle Becken mit eigenem Wasserkreislauf (für unterschiedliche Wassertemperaturen)
- Beckenscheinwerfer für besseres Licht und modernes Ambiente
- Verbesserte Akustik durch schallschluckende Elemente an der Decke
- Größere Aufenthaltsqualität durch wintergartenähnliche Erweiterung der Schwimmhalle
- Glaswand zwischen Sprungbecken und Schwimmerbecken hilft Schallbelastung zu reduzieren
Energie:
- Dämmung von Dach und Fassade; alle Türen- und Fensterelemente neu
- Neue Anlagentechnik benötigt deutlich weniger Energie
- Neue Lüftungsanlage mit moderner Wärmerückgewinnungsanlage
- Neue Warmwasserbereitung mit moderner Pufferspeicherung
- LED-Technik
Besuche:
- 180.000/Jahr inkl. Schul- und Vereinsnutzung