Auf der Liegewiese im Sommerbad Humboldthain in Wedding haben sich Wildbienen angesiedelt. Sie haben Löcher in den sandigen Boden gegraben und Nester angelegt. NABU-Experte Stephan Härtel, der vier verschiedene Arten mit mehreren Hundert Exemplaren bestimmt hat, spricht von der „bisher größten Wildbienen-Ansammlung in den letzten zwei Jahren im Bezirk Mitte“. Für Badegäste stellen die Insekten keine Gefahr dar: Sie fliegen lediglich im Frühjahr umher; Anfang/Mitte Mai stellen sie die Flugtätigkeit ein. Ihre Nachkommen verweilen im Boden, bis sie im kommenden Frühjahr als nächste Generation schlüpfen.
Da alle Wildbienen unter besonderem Naturschutz stehen, sind die betroffenen Areale mit Flatterband abgesteckt. Entdeckt wurden die Insekten von Mitarbeiter:innen der Firma, die den Rasen im Sommerbad pflegt. Sie wandten sich an die Objektleiterin Außenanlagen bei den BBB – Katrin Wetter, die sich selbst vor Ort ein Bild machte. „Da herrschte ein richtiges Gewusel“, sagt sie. Sie freut sich über die kleinen Gäste: „Wir müssen nur darauf achten, dass zurzeit kein Rasen gemäht wird, damit sie nicht gefährdet werden.“ Wildbienen können zwar stechen, aber zumeist ist ihr Stachel nicht stark genug, um menschliche Haut zu durchdringen; zudem ist die Giftmenge geringer als bei Honigbienen.
NABU-Experte Härtel hofft, auch in anderen Bädern Wildbienen vorzufinden. „Die Bedingungen sind ideal: sonnenbeschienene Flächen, sandige Offenbodenbereiche und relativ viel Ruhe im zeitigen Frühling.“ Zudem sorge die beständige Grünpflege dafür, dass die Vegetation kurz bleibt.